Yoga für Kinder

Bedürfnisse deiner Kids verstehen: Hilfreiche Tipps und Yoga für Kinder

February 11, 20247 min read

Bevor ich über Yoga für Kinder und das Erfüllen der Bedürfnisse spreche, etwas wichtiges vorab:

Ich habe selbst noch keine Kinder. Ich liebe es mit Kindern Zeit zu verbringen und mache das im privaten sowie im beruflichen Kontext. Außerdem bin ich mit drei Geschwistern aufgewachsen. In einem Haushalt mit vier Kindern war es durchaus chaotisch und lebendig. Aber – Ich bin keine erfahrene Mom, die am eigenen Leib spürt, wie schwer es ist Kinder, Arbeit und ein gesundes Leben unter einen Hut zu bringen!!

Als Pädagogin und Yogalehrerin für Kinder möchte ich euch Vorschläge und Unterstützung für eine kleine, aber feine Einkehr von Achtsamkeit in euren Alltag geben. Ich bin gespannt auf eure Kommentare! Lasst mich gerne an euren ganz persönlichen Erfahrungen teilnehmen.

Bedürfnis, was ist das?

Lasst uns einen kleinen Ausflug in das ‚Modell der menschlichen Grundbedürfnisse‘ nach Maslow machen. Die Bedürfnisse aus der Pyramide haben natürlich sowohl Erwachsene als auch Kinder. Bei Kindern ist das Stillen der Bedürfnisse besonders wichtig, damit sich ihre Identität, ihr Selbstvertrauen und ihre Resilienz gut entwickeln können.

Bedürfnispyramide

Bedürfnispyramide nach Maslow

Das Tempo des Alltags von Erwachsenen entspricht meist nicht dem Rhythmus von Kindern. Das hat zur Folge, dass immer mal Bedürfnisse auf der Strecke bleiben, um den täglichen Anforderungen gerecht werden zu können. So bekommen Kinder zum Beispiel hier und da nicht die Aufmerksamkeit, die sie sich wünschen oder nicht die Zeit, die sie für bestimmte Aufgaben eigentlich benötigen würden.

Schauen wir uns die Bedürfnisse kurz an und verstehen ihren Sinn mit Hilfe von Beispielen. Ich gebe dir zu jedem Bedürfnis kleine Reflexionsfragen:

Selbstverwirklichung

Etwas Eigenes auf die Beine stellen, sich eine Fähigkeit aneignen oder etwas erschaffen, das ganz allein bewältigt wurde.

Hat dein Kind jeden Tag die Chance sich selbst zu verwirklichen? Z.B. in der Kita, zuhause beim Basteln, Spielen oder bei anderen Dingen? Gibt es ein Thema, das dein Kind zurzeit immer wieder beschäftigt, ihr aber dafür meistens keine Zeit habt? Wie könnt ihr das Thema in den Alltag integrieren?

Anregung, Spiel und Leistung

Anregende Umgebungen, die Kinder einlädt sie zu erkunden und eine „Ja-Zone“ ist. „Ja-Zonen“ lehnen an die Montessori Pädagogik an und bedeuten, dass Kinder in der Zone alles ansehen, anfassen und erkunden können (ohne Gefahren). Spiele, die sie herausfordern und ihr Durchhaltevermögen schulen.

Tipp: Schaut mal nach Montessori Material! Das sind ausschließlich Spiele und Materialien, die Kinder fördern und ihre Sinne anregen.

Montessori

Montessori Material

Gibt es im täglichen Umfeld deiner Kinder anregende Aufgaben, Spielmöglichkeiten und herausfordernde Tätigkeiten? Damit sind keinerlei Medien, wie Smartphone und Fernsehen gemeint! Das fordert sie nicht, sondern unterfordert sie!

Seelische und körperliche Wertschätzung

Zeit zum Kuscheln und sich liebhaben. Körperliche Wertschätzung ist wichtig und überlebenswichtig für Menschen! Durch die Berührung zwischen Menschen, die sich lieben, wird der Botenstoff Oxytocin ausgeschüttet – Wirkung: Entspannung, wohlfühlen, sich geborgen und verbunden fühlen. Gibt es tägliche Momente, an denen ihr einander wertschätzt? Gibt es tägliche Kuscheleinheiten?

Verständnis und soziale Bindung:

Verständnis für die positiv und negativ empfundenen Eigenschaften des Gegenübers. Verständnis für die Interessen des Gegenübers ohne eine Einflussnahme zur Veränderung oder Ablenkung der Interessen. Soziale Bindung bezeichnet alle Verbindungen und Kontakte zu anderen Menschen – also der eigenen Familie, aber auch Freunden/Freundinnen usw..

Hast du immer Verständnis für dein Kind? Kannst du gleichzeitig Verständnis zeigen und erklären, weshalb manche Dinge trotzdem nicht möglich sind? Z.B. jetzt unbedingt auf den Mond fliegen zu wollen.

Schutz und Sicherheit

Jeder Mensch möchte sich sicher und beschützt fühlen. Das kann auf die Umwelt, in der man lebt, bezogen werden, aber auch auf das eigene zuhause. Man kann sich also auch unsicher fühlen, wenn einem gezeigt wird, dass man nicht so angenommen wird wie man ist.

Lebt ihr in einer sicheren und geschützten Umgebung? Kannst du deinem Kind erklären, was wichtig bei der eigenen Sicherheit ist ohne ihm/ihr Angst zu machen? Kann dein Kind zuhause alles sagen ohne, dass es nicht ernst genommen wird?

Beispiel: „Sprich niemals mit fremden Personen! Menschen, die du nicht kennst, sind böse.“

Besser: „Du kannst Menschen antworten, wenn sie eine Frage haben. Ich möchte, dass du nicht mit fremden Personen mitgehst.“

Physiologische Bedürfnisse

Grundbedürfnisse wie: Hunger, Durst, Atmen (Sauerstoff), Bewegung, Schlaf

Gibt es immer zugängliches Trinkwasser für deine Kinder oder brauchen sie immer einen Erwachsenen, um daran zu kommen?

Tipp: Nach Montessori ist die Idee, zuhause eine Trinkstation aufzubauen, an der Kinder immer selbstständig trinken können. So lernen sie ihren Durst eigenständig zu erkennen und diesen zu befriedigen ohne, dass ein Erwachsener regelmäßig darauf hinweisen muss.

Montessori

Trinken nach Montessori

Gibt es jeden Tag Bewegung für deine Kinder? Schlafen deine Kinder ausreichend lang?

Ausreichender Schlaf ist ganz wichtig für die Entwicklung deiner Kinder! Vor allem in der Pubertät ist der biologische Schlafrhythmus von Jugendlichen besonders. Sie werden viel später müde und müssen am Morgen viel länger schlafen. Das hat nichts mit Faulheit zu tun und ist besonders schwierig mit der Schule zu vereinbaren. Folge uns, um keinen Beitrag zu verpassen! Wir setzen uns mit dem Schlaf für Kinder und Erwachsene auseinander und teilen unser Wissen mit euch!

Hat dein Kind unnötige Bedürfnisse? Müssen diese gestillt werden?

Es gibt Bedürfnisse, die offensichtlich und leicht zu erkennen sind. Wie zum Beispiel Hunger…

Dieses Bedürfnis ordnen Erwachsene meist in die Kategorie: akzeptabel und notwendig ein.

Es gibt aber auch Bedürfnisse, die nicht so leicht zu erkennen sind und welche, die von Erwachsenen häufig als: inakzeptabel und unnötig eingeordnet werden. Zum Beispiel nach der fünften Aufforderung den Spielplatz zu verlassen, immer noch länger auf der Schaukel bleiben zu wollen. Oder zum dritten Mal den Lieblingspullover anziehen wollen, obwohl der schon beim ersten Mal vollgekleckert wurde. Da kann man manchmal die innere Stimme von Erwachsenen fast schon rufen hören: „Ich bin erwachsen und ich bestimme, weil ich es besser weiß“.

Klopf, klopf – Ich wohne in deinem Kopf und sage dir deine ganz persönlichen Glaubenssätze immer und immer wieder auf. In einem zukünftigen Blogpost werden wir uns mehr mit diesem fast unbändigen Wesen in unseren Köpfen beschäftigen.

Lasst uns die Beispiele mit anderen Augen betrachten. Natürlich nervt es, wenn es einen wichtigen Termin gibt und dein Kind den Spielplatz einfach nicht verlassen will.

Reflexion

Bei meiner Arbeit in der Kita hatte ich täglich mit diesen Schwierigkeiten zu tun. Hier bekommt ihr meine Vorschläge zu den Beispielen, die mir im Kitaalltag geholfen haben:

Ist das Bedürfnis vielleicht,…

  • dass dein Kind noch einmal mit dir gemeinsam schaukeln möchte?

  • dass der beste Freund/Freundin ja auch noch bleiben darf?

  • dass dein Kind einfach noch nicht genug hat?

Wie können wir es stillen?

  • Frag dein Kind, was es braucht, um den Spielplatz verlassen zu können. Du kannst auch Vorschläge machen und deutlich kommunizieren, dass ihr danach gehen müsst. Wichtig ist: Erklären, warum ihr gehen müsst!

  • Seid ihr gemeinsam mit einer befreundeten Familie da? Erkläre deinem Kind und der anderen Familie, was ihr vorhabt und mach ggf. ein nächstes Treffen mit deinem Kind und seinem/ihren Freund/Freundin aus. Das gibt deinem Kind Sicherheit und einen angenehmen Abschluss der Situation.

  • Hast du deinem Kind schon genau erklärt, weshalb ihr jetzt gehen müsst? Wie viel Zeit hatte dein Kind von der Information bis zu deiner „endgültigen Forderung“ aufzuhören? Könnt ihr miteinander darüber sprechen und eine Lösung finden? Hast du vielleicht noch 5 Minuten Zeit?

Bedürfnisse von Kindern

Streit kann vorgebeugt werden

Hier eine kleine Liste von Reflexionsfragen, die du für solche Situationen (Beispiel 1+2) beachten kannst:

  • Gib deinem Kind Zeit für die Vorbereitung auf das Ende (z.B. vom Spielen)

  • Erkläre deinem Kind wieso ihr bestimmte Dinge macht. Sie wollen ernst genommen werden und können deinen gedanklichen Plan besser nachvollziehen, wenn du es ihnen erklärst.

  • Warum möchtest du nicht, dass dein Kind den dreckigen Pullover anzieht? Ist es dir vor anderen peinlich? Möchtest du nicht als schlechte(-r) Mama/Papa gesehen werden? Vielleicht ist der Pullover noch nicht so dreckig und dein Kind kann ihn nochmal anziehen? Sprecht darüber, weshalb saubere Kleidung wichtig ist (Hygiene, Hautgesundheit). Gibt es noch andere Lieblingspullover oder könnt ihr den gleichen nochmal kaufen?

  • Spürst du manchmal den Glaubenssatz: „ich bin erwachsen und bestimme!“ ? Natürlich weißt du vieles besser als dein Kind und dein Kind braucht dich und deine Fürsorge. Trotzdem heißt das nicht, dass du automatisch bestimmst. Dein Kind darf ebenso über sich entscheiden, wie du über dich. 

Was haben Bedürfnisse mit Yoga für Kinder zu tun?

Beim Yoga für Kinder beschäftigen wir uns umfangreich mit den Bedürfnissen von Kindern. Yoga für Kinder spricht alle wichtigen Entwicklungsbereiche von Kindern an und gibt ihnen dadurch die Chance ihren Bedürfnissen regelmäßig nachzugehen.

Wenn du genauer wissen möchtest, was Yoga für Kinder ist und wie deine Kinder und euer gemeinsamer Alltag davon profitieren kann, dann…

sei gespannt auf den Blogbeitrag. Folge uns auf Instagram, wo wir uns ebenfalls damit auseinandersetzen.

Danke für deine Hingabe und Zeit, die du für dich und deine Kinder investierst. Ich sende dir viel Liebe und freue mich über deine Kommentare und Rückmeldung!

Deine Isabell von samadhinis

Ich bin die Gründerin von samadhinis. Ich habe samadhinis ins Leben gerufen, um den Themen Yoga für Kinder, Achtsamkeit, Gesundheit und Pädagogik in der Gesellschaft einen größeren Platz zu geben.

Ich bin eine sozialpädagogische Fachkraft mit Fokus auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Studentin der Erziehungs- und Bildungswissenschaften sowie zertifizierte Yogalehrerin für Kinder. Ich verbinde pädagogisches Fachwissen mit Yoga, wodurch ich die Lebenswelt der Kinder erfassen und sie individuell fördern kann.

Meine Ausbildung und die Arbeit sowohl mit Menschen mit Behinderungen als auch mit Kindern mit und ohne Entwicklungsverzögerungen erlaubt mir eine ganzheitliche Betrachtung von Lebenswelten und ihren individuellen Bedürfnissen. Es ermöglicht mir Kinder auf ihrem eigenen Entwicklungsweg wertzuschätzen, zu begleiten, und ihnen einen Raum voller Möglichkeiten zur Selbstentfaltung zu kreieren.

Mein pädagogisches Fachwissen eröffnet mir eine detaillierte Erfassung von Bedürfnissen und deren Erfüllung nach dem Motto: Ermächtigung zur Selbstständigkeit. Ich begegne Menschen auf Augenhöhe und unterstütze sie auf ihrer Reise zur Selbstakzeptanz, die für das Leben so essenziell ist.

Meine Erfahrungen und Qualifikationen als Sozialpädagogin und Yogalehrerin für Kinder bietet eine besondere Begleitung und Förderung. Mein Wunsch ist es mein Wissen in Erfolgserlebnisse, mehr Vielfalt und dem Wohlbefinden von Menschen umzuwandeln.

Isabell Düsterloh

Ich bin die Gründerin von samadhinis. Ich habe samadhinis ins Leben gerufen, um den Themen Yoga für Kinder, Achtsamkeit, Gesundheit und Pädagogik in der Gesellschaft einen größeren Platz zu geben. Ich bin eine sozialpädagogische Fachkraft mit Fokus auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Studentin der Erziehungs- und Bildungswissenschaften sowie zertifizierte Yogalehrerin für Kinder. Ich verbinde pädagogisches Fachwissen mit Yoga, wodurch ich die Lebenswelt der Kinder erfassen und sie individuell fördern kann. Meine Ausbildung und die Arbeit sowohl mit Menschen mit Behinderungen als auch mit Kindern mit und ohne Entwicklungsverzögerungen erlaubt mir eine ganzheitliche Betrachtung von Lebenswelten und ihren individuellen Bedürfnissen. Es ermöglicht mir Kinder auf ihrem eigenen Entwicklungsweg wertzuschätzen, zu begleiten, und ihnen einen Raum voller Möglichkeiten zur Selbstentfaltung zu kreieren. Mein pädagogisches Fachwissen eröffnet mir eine detaillierte Erfassung von Bedürfnissen und deren Erfüllung nach dem Motto: Ermächtigung zur Selbstständigkeit. Ich begegne Menschen auf Augenhöhe und unterstütze sie auf ihrer Reise zur Selbstakzeptanz, die für das Leben so essenziell ist. Meine Erfahrungen und Qualifikationen als Sozialpädagogin und Yogalehrerin für Kinder bietet eine besondere Begleitung und Förderung. Mein Wunsch ist es mein Wissen in Erfolgserlebnisse, mehr Vielfalt und dem Wohlbefinden von Menschen umzuwandeln.

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